Die totale Zerstörung

Seit dem 23. November 2015 zerstören nun die Bagger die Villa Wittgenstein in Oberalm, die von 1889 bis 1950 im Besitz von Paul Wittgenstein und dessen Familie gewesen und ab 1938 im „Verzeichnis jüdischer Liegenschaften“ gestanden ist, aber nicht enteignet wurde (siehe die Fotos). Die Bauherrin und die österreichische Politik haben nun entschieden. Mit der in diesen Stunden stattfindenden endgültigen Vernichtung der historischen Halleiner Wittgenstein-Villa, in der der Philosoph Ludwig Wittgenstein (1889–1951) sein erstes Hauptwerk, den „Tractatus logico philosphicus“, in seine letzte Fassung gebracht hat, gibt es eine von der politischen Obrigkeit gebilligte Vertreibung des Geistigen aus Österreich und Planierung der Erinnerung. Die Politik (Gemeinde, Land, Bund) sah zu, wie die offenbar ausschließlich am Monetären ausgerichteten Interessen einer Hausbesitzerin nicht gestoppt wurden. Österreichisches Kulturgut wurde zerstört und die Chance, einen „Europäischen Erinnerungsort für lebendige Kultur“ zu schaffen, vertan. Dr. Dorothea Salzer, die Urenkelin von Paul Wittgenstein, kommentiert: „Diese Zerstörung ist nicht wieder gut zu machen.”

Journalistinnen und Journalisten finden die folgenden Bilder zum Download unter dem Menüpunkt "Presse" http://www.villa-wittgenstein.net/abriss-bilder-stefan-zenzmaier