Team

Norbert Mayr
Höhere Technische Bundeslehranstalt; Studium der Kunstgeschichte und Archäologie

 Seit1993 freier Architekturhistoriker und -publizist, Stadtforscher, seit 1984 Aufbau eines Architekturarchivs, freiberufliche Forschungs-, Publikations- und Kuratorentätigkeit zur österreichischen und internationalen Architekturgeschichte und Architekturtheorie, Stadt- u. Regionalentwicklung sowie Denkmalpflege; Initiativen zur Verbesserung der Rahmenbedingungen für ein zeitgemäßes Architekturschaffen im Land Salzburg, Erstellung städtebaulich-architekturhistorischer Studien sowie denkmalpflegerischer Expertisen.

 Lehr- und Vortragstätigkeit, u. a. an der Internationalen Sommerakademie für Bildende Kunst, FH Salzburg, TU Wien, Vorstandsmitglied der INITIATIVE ARCHITEKTUR Salzburg (2000-2009), Mitglied des Landesarchitekturbeirats Salzburg (2001-2006), Präsident DOCOMOMO Austria (2008-2013) 

Förderstipendium Architekturpreis Land Salzburg 2002, Salzburger Kulturgüterpreis 2004 für das Internetprojekt L@ndumgang.
Motiv:

Die Villa Wittgenstein mit dem von Ludwig Wittgenstein bewohnten Zimmer mit Weitblick besäße nach einer respektvollen Restaurierung und zeitgemäßen Adaptierung viele Potenziale. So könnte hier ein Philosopher-in-Residence – an Wittgensteins Sprachkritik anschließend – an der gesellschaftspolitisch hochrelevanten Thematik „Sprache, Macht und Manipulation“ arbeiten.

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Karl Müller
geb. 1950, ao. Univ. Prof. für Neuere deutsche Literatur; Gastdozenturen in Debrecen, Lemberg, Amsterdam und Leiden; Fachbereichsleiter Germanistik (2007-2011), Mitglied des Kuratoriums des Stefan Zweig Centre Salzburg (2008-2011); Vorsitzender der Theodor-Kramer-Gesellschaft (seit 1996), Vorsitzender des Vorstandes des Literaturhauses Salzburg (1997-2010); Mitglied des Österreichischen P.E.N.-Clubs, Jurytätigkeiten, Preis des Fonds der Landeshauptstadt Salzburg zur Förderung von Kunst, Wissenschaft und Literatur (1998), Großes Verdienstzeichen des Landes Salzburg (2010), Leiter des Online-Projektes „Österreichische SchriftstellerInnen des Exils seit 1933“. Selbstständige Publikationen: u.a. Zäsuren ohne Folgen. Das lange Leben der literarischen Antimoderne Österreichs seit den 30er Jahren (1990), Begnadet für das Schöne. Der rot-weiß-rote Kulturkampf gegen die Moderne (1992) Karl H. Waggerl. Eine Biographie (1997), Volkskultur im Wandel der Zeit (2012). Sammelbände u. a. zur Literatur der Inneren Emigration (1998), Ödön von Horváth (2001), Jiddische Kultur und Literatur aus Österreich (2004), Diaspora – Exil (2006), Österreich 1918 und die Folgen (2010), Krieg und Literatur (2012), Stefan Zweig (2012). Zahlreiche Aufsätze zur Literatur des 20. Jahrhunderts, u. a. über Nationalsozialismus und Literatur, Krieg und Literatur, „Heimat“, österreichische Zwischenkriegszeit, Hugo von Hofmannsthal, Salzburger Festspiele, Hans Lebert, Richard Billinger, Mira Lobe, Hermann Nitsch, Elisabeth Reichart, Satire und Kabarett, Fred Wander, Hans Schwerte, Jean Améry.
Motiv:

Ich bin noch immer ganz baff, was sich vor fast 100 Jahren bei mir um die Ecke abgespielt hat. So etwas Außergewöhnliches und Spannendes kann sich jeder Ort, jede Region, die sich noch einen Funken kultureller Identität bewahrt haben und etwas auf sich halten, nur erträumen. Es stellt geradezu eine staatsbürgerliche Verpflichtung dar, sich dafür einzusetzen. Davon braucht man nicht zu träumen, sondern dafür gilt es zu arbeiten. Ich hoffe sehr, dass dies viele Menschen in Österreich und weit darüber hinaus auch so sehen und sich Kaufkräftige und Interessenten finden. Unsere schon jetzt ziemlich lange UnterstützerInnen-Liste lässt diese Hoffnung leben.

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Stefan Zenzmaier
Geb. 1961, Fotograf mit den Arbeitsschwerpunkten Industrie, Architektur und Werbefotografie.
Motiv:

Ich hoffe, dass die Verantwortlichen in Politik und Kultur die Chance dieses historischen Zeitfensters erkennen, um in Oberalm einen lebendigen Ort der Erinnerung an Wittgenstein und seine Welt zu ermöglichen. Ein von der lokalen Politik "angedachtes" Denkmal oder Straßenbennungen klingen zwar nett und freundlich, aber tatsächlich würde man sich de facto aus der kulturpolitischen Verantwortung stehlen, die Sache letztlich auf sich beruhen lassen, "einsargen" und rein ökonomischen, dem freien Wohnungsmarkt dienlichen Interessen an die Hand gehen. "ANDENKEN" verstehe ich jedoch anders: Die Aura dieses Ortes, neu belebt und für alle sichtbar gemacht durch eine sensible architektonische Neu-Gestaltung dieses Ludwig-Wittgenstein-Hauses, möge gelingen - mit lebendigen Aktivitäten und weiter Ausstrahlungskraft - dies schwebt mir vor für Oberalm und die ganze Region, für Österreich.

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Christa Hassfurther
Ich habe Germanistik und Geschichte studiert und leite seit über 20 Jahren das von mir gegründete freie Theater bodi end sole. Immer wieder greife ich bei meinen Stücken Themen auf, die sich lokal verankern lassen. Der Bogen reicht von der Geschichte der Halleiner Zigarrenfabriksarbeiterinnen, deren bekannteste Vertreterin die Widerstandskämpferin und Zeitzeugin Agnes Primocic war, bis zu Stefan Zweig, dem "fliegenden Salzburger". Dieses Stück wurde im Stefan Zweig Centre Salzburg uraufgeführt. "Wittgenstein! Selbstmord ist immer eine Schweinerei" wurde 2013 mit großem Erfolg in Hallein uraufgeführt. Damit wurde die Bedeutung Wittgensteins in der Region sosehr bekannt, dass ein Gemeindebürger Oberalms mich im Mai 2014 ansprach und informierte, dass ein baldiger Abriss der Villa bevorstünde. Aies war Anlass zur Gründung der Initiative "Villa Wittgenstein Oberalm"
Motiv:

Ich konnte es kaum glauben, als ich erfuhr, dass Ludwig Wittgenstein in unserer Gemeinde an seinem Tractatus gearbeitet hatte. Das musste bekannt gemacht werden: Mein spontaner Beitrag dazu war, ein Theaterstück über Ludwig Wittgenstein und seine Familie zu schreiben und aufzuführen. http://www.bodiendsole.at/programm/theater-unterwegs/wittgenstein 2015 wird es am Fest zur Festspieleröffnung teilnehmen: 18. Juli 2015, 17:30 in den Kavernen 1595 Salzburg
Der immensen Bedeutung des Ortes muss endlich Rechnung getragen werden. Dafür setze ich mich auch weiterhin ein!

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