Newsletter Juli 2015

Sehr geehrte Damen und Herren,
sehr geehrte Unterstützerinnen und Unterstützer des Projektes Villa-Wittgenstein Oberalm,
wir bedauern zutiefst, dass es uns nicht gelungen ist, die Villa Wittgenstein in Oberalm als „Europäischen Erinnerungsort für lebendige Kultur“ zu erhalten.
In der letzten Sitzung der Gemeindevertretung Oberalm am 25. Juni 2015 wurde der Anfang des Jahres eingereichte Bebauungsplan, abgesehen von verkehrstechnischen Abänderungen, mehrheitlich angenommen. In diesem Zusammenhang wurde festgestellt, dass Einwendungen der Anrainer berücksichtigt wurden, dass jedoch jene Einwendungen, die sich gegen die Abholzung der Bäume gewandt hatten, beziehungsweise sich für die Erhaltungswürdigkeit eingesetzt hatten, unberücksichtigt bleiben können, da die Bäume nunmehr gefällt seien und das Bundesdenkmalamt die Villa für nicht erhaltungswürdig erachtet habe.
Damit ist der Weg frei, die Villa niederlegen zu lassen. Das bestätigte der Bürgermeister auf eine dementsprechende Nachfrage.
Unsere mehrfachen Versuche in den vergangenen Wochen, auf Bundes- und Landesebene einen Umschwung herbei zu führen, blieben ebenfalls erfolglos.
Da half uns auch nicht der sehr sorgfältig recherchierte Artikel von Juliane Fischer im Falter: http://www.falter.at/falter/2015/06/09/die-gefaellte-erinnerung/

So verbleiben wir mit freundlichen Grüßen
Ihre Initiative Villa Wittgenstein Oberalm

P.S.: Wir laden sie ein, diesen Brief zu kommentieren:

Kommentare

Ewig schade um diese vergeudete Gelegenheit! Die Betonierer (auch im übertragenen Sinn) haben sich wieder einmal durchgesetzt.

Danke jedenfalls an die Initiatioren der vergeblichen Rettungsaktion.

Was für eine traurige und unkluge Situation. Wie leicht hätte sich die Besitzerin durch den Erhalt und die Förderung der Wittgenstein Villa einen ehrenvolles Andenken in der Geschichte erwerben können. Wie kurzsichtig und unbesonnen, diese einmalige Chance nicht zu nutzen und dabei die gesamte Atmosphäre dieses Ortes zu ruinieren. Auch mein Dank an die Initatoren der Rettungsaktion für Ihren Einsatz.

Nun bleibt also nur noch die kollektive Trauer über einen weiteren Verlust an österreichischer Identität. Hilde Spiel hat aus ähnlichem Anlaß geschrieben: "Niemand wehrte der Untat, bis sie ganz und gar beendet war. Ich fing zu trauern an und trauere bis heute, wie man um einen Menschen trauert, und faßte den Entschluß, Sankt Wolfgang nie wieder zu betreten." (Welche Welt ist meine Welt? Erinnerungen 1946-1989, S. 316).